Erste Einordnungen visueller Information noch ohne Überlegung haben auch im politischen Bereich eine große Bedeutung, was eine Erforschung nahelegt. Die umfassenden Ergebnisse von Dr. Nadim Sradj zu diesem Themenkreis hat die österreichische Zeitschrift „Pappelblatt” in ihrer Frühjahrsausgabe besprochen. Er hatte sie 2022 in der Broschur „Ästhetik und ihre Bedeutung für die internationale Politik” mit dem Bund für Geistesfreiheit Regensburg als Herausgeber veröffentlicht.

Der Rezensent und langjährige Mitherausgeber der österreichischen Viermonatsschrift Manfred Stangl hat die kulturelle Dimension der untersuchten Wahrnehmungen hoch gewichtet. Er pflichtet Sradj bei, den Stellenwert von Werken der bildenden Kunst zu vergegenwärtigen, der teils erst bei deren Zerstörung augenfällig wird. Zu derartigen unmittelbaren Angriffen stellt Stangl bereits eine Verbindung her, wo der Begriff „Ästhetik” nicht geachtet oder angefeindet wird.

Im Sinn der ganzheitlichen Selbstsicht des Pappelblatts, das sich als Zeitschrift für Literatur, Menschenrechte und Spiritualität versteht, würdigt Stangl die Rolle der Ästhetik als Zugang zu Realität neben Logik und Ethik. Zudem begründe dieser Gemeinsamkeiten von Menschen bis hin zur Identität eines Volkes. Entsprechende Gesichtspunkte herauszuarbeiten sei ein „bedeutender Ansatz” Sradjs.